Im Test: Bio Pai Mu Tan des Tee Handelskontor Bremen


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Bio Pai Mu Tan des Bremer Teehandelskontors im Test

Der chinesischen Region Fujin wird in Tee-Kreisen gerne nachgesagt, dass aus ihr die hochwertigsten weißen Tees entspringen. Nach dem TEZEN Pai Mu Tan (zum Testbericht) verkoste ich nun heute einen weiteren Pai Mu Tan* aus jener Region – dieses Mal sogar einen bio-zertifizierten weißen Tee der Marke „Tee Handelskontor Bremen*“.

Das deutsche Teefachgeschäft verspricht fein-blumige Geschmacksnuancen zu einem attraktiv wirkenden Preis von 5,50EUR/50g. Dadurch fällt er in das Einsteiger-Segment meiner zahlreichen Tee-Testberichte und -Verkostungen. Dennoch: Der attraktivste Preis bringt nichts, wenn das Preis-/Leistungsverhältnis nicht passt. Und genau dem möchte ich in nachfolgendem Test auf den Grund gehen. Viel Spaß beim Lesen!

Übrigens: Meinen Erfahrungsbericht zum deutschen Teefachgeschäft „Tee Handelskontor Bremen“ könnt ihr hier nachlesen. ☺



Die Ästhetik des Bio Pai Mu Tan unter der Lupe

Die Merkmale des Pai Mu Tan habe ich euch bereits im Tee-Wiki dargelegt – denn diese weiße Tee-Sorte versteht sich als etwas stärkere dafür weniger hochwertige Tee-Sorte, bei der eine Mischung aus den feinen Tee-Knospen sowie den herberen Tee-Blättern zum Einsatz kommt.

Dieses Bild zeigt auch der hier getestete Bio Pai Mu Tan* aus dem Hause Tee Handelskontor Bremen*: Das Blattwerk zieren etliche Tee-Knospen (mit den üblichen namensgebenden feinen Tee-Härchen) sowie grün-braune Tee-Blätter (sowie etwas Bruchwerk).

Wie vom Hersteller kommuniziert dürfte es sich meiner Ansicht nach auch um eine Frühlingsernte handeln, da das Blattwerk noch sehr grünlich ist. Nachfolgend zeige ich euch einen Pai Mu Tan aus der späteren Sommerernte, die bereits herbstlich-braune Farbtöne (und damit einhergehend etwas derbere Geschmacksnuancen) angenommen hat.

Bio Pai Mu Tan des Tee Handelskontor Bremen

Teeblätter und Teeknospen eines Bio Pai Mu Tan in der Nahaufnahme

Pai Mu Tan einer Sommer-Ernte

Nahaufnahme des weißen Pai Mu Tan Tees der Marke Demmer.

Die Begutachtung des nassen Tee-Blattes legt außerdem noch nahe, dass es sich bei diesem Pai Mu Tan* um eine händische Pflückung handeln könnte – die Tee-Blätter weisen kaum Risse auf, was sich auch positiv auf den Geschmack auswirkt. Gerade ob des sehr niedrigen Einstiegspreises ist dies doch eine erste positive Überraschung.


Die olfaktorischen Eindrücke des Bio Pai Mu Tan

Interessante Eindrücke vermitteln auch die Geruchsnuancen der Tee-Verkostungen – diese runden meist das Gesamtbild ab und tragen somit zu der Gesamterfahrung einer klassischen Gong-Fu-Cha-Teezeremonie bei.


Das trockene Teeblatt des Bio Pai Mu Tan* hat für mich einen angenehm herb-rauchigen Geruch, der sich mit zunehmender Feuchtigkeit und Wärme in Richtung „Heuwiese“ entwickelt. Während der rauchige Ersteindruck zunehmend verschwindet, so nimmt spätestens beim frisch-gebrühten Tee-Blatt ein etwas bitterer und gleichzeitig hölzernen Geruch überhand.

Auf Geruchsebene kann dieser Pai Mu Tan* jedenfalls nicht mit der Leichtigkeit und Blumigkeit der höherwertigen (aber auch höherpreisigen) Silbernadel-Tees (wie beispielsweise dem TEABOX Moonlight Spring White Tea aus Indien) mithalten.

Teeblätter und Teeknospen eines Bio Pai Mu Tan in der Nahaufnahme

Die Verkostung naht: Die Stunde der Wahrheit

Die Ästhetik, der Geruch, der Geschmack. Die heilige Dreifaltigkeit der Tee-Verkostung neigt sich beim Bio Pai Mu Tan* dem Ende. Auch heute verwende ich für die Verkostung wieder die traditionelle Gong-Fu-Cha-Zubereitung. Hierbei gieße ich den Bio Pai Mu Tan* mit rund 80-Grad heißem Wasser auf und lasse ihn für rund 40 Sekunden ziehen.


Beim Umfüllen in meine Servierkanne sticht mir sofort die kräftige Pai-Mu-Tan-typische Farbe ins Auge. Zugleich folgt die nächste (positive) Überraschung, denn die zart-bitteren Gerüche weichen einer gewissen weichen Lieblichkeit, die im Kontrast zum kräftigen Körper des Aufgusses steht.

Bio Pai Mu Tan wird nach Gong Fu Cha aufgegossen

Dadurch schafft dieser Bio Pai Mu Tan* eine für mich äußerst spannende Balance zwischen wohltuendem Geschmack, einer weichen Umspielung des Gaumens in Verbindung mit einem kräftigen Körper.

Während das deutsche Teefachgeschäft dem Bio Pai Mu Tan* eine etwas blumige Note attestiert, so bin ich hier geneigt zu widersprechen: Ich persönlich verorte diesen weißen Pai Mu Tan eher in der Zitrus-Ecke.

Jedoch auch hier gilt: Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das Produkt unserer Erfahrungen.


Fazit – für wen ist der Bio Pai Mu Tan geeignet?

Der Bio Pai Mu Tan der Marke „Tee Handelskontor Bremen“* ist für mich auf geschmacklicher Ebene eine durchaus gelungene Überraschung – auch die Beschaffenheit des Aufgusses sowie die Qualität der Tee-Blätter ist für dieses Preis-Segment sehr ansprechend.

Einzig auf Geruchsebene wirkt der Bio Pai Mu Tan* etwas enttäuschend auf mich – in Relation zum Preis ist das jedoch absolut in Ordnung. Meines Erachtens nach stellt er eine sehr gute Wahl für den Einstieg in die Weiße-Teewelt dar. Gerade in diesem Segment kann man nicht in allen Bereichen gute Ergebnisse erwarten.


Der TEABOX Darjeeling Silver Needle Tee (zum Testbericht) ist ebenfalls im Einsteiger-Segment vertreten und kann auf Geruchsebene punkten – dafür ist er jedoch geschmacklich deutlich milder als der Bio Pai Mu Tan des Tee Handelskontor. Selbiges trifft auch auf den Bio Jade-Drache (zum Testbericht) aus dem Hause THK zu.

Geheim-Tipp: Gerade für die heißen Sommer-Monate kann ich diesen Pai Mu Tan nur empfehlen – mit dem richtigen Eistee-Rezept stellt er alle fertig-gekauften Eistees in den Schatten. 😉

Bio Pai Mu Tan | Tee Handelskontor Bremen

5,50€/50g
7

Geschmacksnuancen

8.3/10

Geruchsaromen

4.5/10

Farbe des Tee-Aufgusses

7.6/10

Beschaffenheit des Tee-Blattes

7.4/10

Pros

  • Frühe Pai-Mu-Tan-Ernte
  • Ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis
  • Ausgewogene Balance

Cons

  • Flache Geruchsnuancen