Weißer Tee und seine Wirkung gegen 6 Krankheitsbilder

Weißer Tee gilt als überaus gesund. Dies liegt hauptsächlich an den enthaltenen Polyphenolen sowie deren antioxidativen Wirkung. Laut Studien hat weißer Tee unter anderem nachfolgende Wirkung:

  • Aufputschend
  • Anti-Depressiv
  • Entzündungshemmend
  • Antioxidativ
  • Blutdrucksenkend
  • Krankheitshemmend

Dies liegt an der Vielzahl an Vitaminen und Mineralien (Zink, Kalium, Calcium, Fluorid und Eisen) sowie an den Polyphenolen, die eine Reaktion der freien Radikale verhindern und dadurch zellschützend wirken.

Nachfolgend zeige ich dir die Top 6 Krankheitsbilder, gegen die Weißer Tee wirken kann.


Weißer Tee kann gegen folgende Krankheitsbilder wirken


#1: Weißer Tee und seine Wirkung gegen Zellschäden

Weißer Tee kann das Risiko für verschiedene Krankheiten verringern und gilt daher als Antioxidans. Zu diesen Krankheiten zählen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Chronische Entzündungen
  • Neurodegenerative Störungen
  • Bestimmte Krebsarten

Studien haben dabei folgendes gezeigt:

  • 30 bis 60 Minuten nach Einnahme des weißen Tees hat sich die antioxidative Kapazität des Plamas bei gesunden Erwachsenen verbessert
  • Die Wirksamkeit ist hier jedoch abhängig von der Tee-Sorte sowie dem Gehalt des Catechins „EGCG“.

Zur Funktionsweise eines „Antioxidans“:

  • Der menschliche Körper verfügt über Abwehrsysteme, die Zellschäden verursachen können. Das Leistungsvermögen ist jedoch begrenzt und kann durch externe Faktoren (wie Rauchen, Alkohol und Drogen) reduziert werden.
  • Antioxidantien können freie Radikale abfangen, die Zellschäden verursachen könnten und mit der Entstehung zahlreicher Krankheiten (wie u.a. Krebs) in Verbindung gebracht werden.

#2: Weißer Tee und seine Wirkung gegen Blutdruck- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Weißer Tee kann für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugend wirken, da er Studien zufolge entzündungshemmend, gefäßschützend und antithrombogen wirkt. Weißer Tee im hilft hier bei:

  • Atherosklerose, da weißer Tee eine entzündungshemmende und kapillar-stärkende Wirkung hat.
  • Einer Reduktion der Cholesterinabsorption aus dem Darm, da Tee-Catechine die Löslichkeit von Cholesterin verringern.
  • Einer Senkung des Blutdrucks durch die chemischen Komponenten Quercetin und L-Theanin, wodurch das Risiko für die Entstehung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung verringert wird.

Epidemiologische Untersuchungen legen nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der regelmäßigen Aufnahme von Polyphenolen und einer geringeren Sterblichkeitsrate durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt.

#3: Weißer Tee und seine Wirkung gegen Diabetes Mellitus

Diabetes mellitus ist eine häufige, behandelbare aber dennoch unheilbare Krankheit. In der Behandlung werden häufig Medikamente mit starken Nebenwirkungen (wie Gewichtszunahme oder Ödeme) eingesetzt mit dem Ziel den Blutzucker zu senken.

Naturprodukte als Form der Komplementär- oder Ersatztherapie können durchaus wirksam den Blutzuckerspiegel senken und dabei weniger Nebenwirkungen verursachen. So haben erste Studien unter Labor-Bedingungen folgendes gezeigt:

  • Catechine und Theaflavine können helfen eine Hyperglykämie zu verhindern, indem sie die Insulinaktivität erhöhen, wodurch Schäden an den Zellen vermieden werden können.
  • Polyphenole können die Insulinresistenz verringern, wodurch die Insulinsensitivität verbessert werden kann.

Damit scheint weißer Tee nach aktuellem Stand der Forschung eine Möglichkeit der Komplementär- sowie Ersatztherapie zu sein.

#4: Weißer Tee und seine Wirkung gegen Krebs

Weißer Tee kann eine wichtige Rolle in der Prävention von Krebs spielen, da er potenziell DNA-Schäden in der Zelle verringern und dadurch die Aktivierung von Krebs reduzieren kann. Weißer Tee wirkt hier wie folgt:

  • Antimutagen
  • Entzündungshemmend
  • Zellmembranen werden vor Oxidation geschützt
  • Zellmembranrezeptoren werden blockiert, die für das Wachstum der Krebszellen erforderlich sind

Diese vermeintliche chemopräventive Wirkung variiert je nach Krebsart – so wird zum aktuellen Zeitpunkt nahegelegt, dass weißer Tee einen chemopräventiven Effekt auf Lungenkrebszellen hat. Weißer Tee soll außerdem die menschliche Haut vor UV-Licht schützen können und somit ebenfalls chemopräventiv wirken.

Licht am Ende des Weißen-Tee-Tunnels

Weißer Tee
Beratung beim Kauf

#5: Weißer Tee gegen neurologische Erkrankungen

💡In aller Kürze: Oxidativer Stress ist einer der größten Faktoren für die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen. Antioxidantien aus der Nahrung können die antioxidative Kapazität erhöhen und somit vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Chorea Huntington schützen.

🔬Detaillierterer Einblick in die Wissenschaft: Das menschliche Gehirn ist besonders anfällig für oxidative Schäden – dies liegt unter anderem an seinem hohen Sauerstoffverbrauch sowie an seinem hohen Gehalt an oxidierbaren ungesättigten Fettsäuren.

Dieser Effekt beruht auf dem hohen Polyphenol-Gehalt des Tees – eine aktuelle Hypothese legt nahe, dass Katechine eine höhere antioxidative Aktivität aufweisen, wenn Tees eine möglichst geringe Verarbeitung erfahren haben – wie es bei weißem Tee der Fall ist. So hat eine epidemiologische Studie gezeigt, dass das Risiko einer Parkinson-Erkrankung reduziert werden konnte, indem der Tee-Konsum auf zwei Tassen pro Tag angehoben wurde.

Weißer Tee ist in der Lage Zellen vollständig vor oxidativem Stress zu schützen – Untersuchungen legen daher nahe, dass der Weiße-Tee-Konsum vorteilhafte Effekte auf neuronale Zellen haben könnte, um oxidativen Stress in Zusammenhang mit altersbedingten Gehirnstörungen zu reduzieren.

Auch die nicht-proteinogene Aminosäure L-Theanin soll einen positiven Effekt haben und einerseits neuroprotektiv sowie kognitiv-fördernd wirken. Darüber hinaus kann L-Theanin den Cortisolspiegel senken und somit den psychologischen sowie physiologischen Stress reduzieren.

#6 Weißer Tee und seine Wirkung auf die Haut

Weißer Tee soll die menschliche Haut vor UV-Licht schützen und kann dadurch insbesondere bei Hautkrebs chemopräventiv wirken. Jedoch kann es auch zu Hautreizungen kommen, wenn weißer Tee direkt auf die Haut aufgetragen wird.


Weißer Tee und seine Nebenwirkungen

Trotz aller positiver Aspekte können beim Genuss des weißen Tees auch Nebenwirkungen auftreten. Diese sind – ähnlich wie die Nebenwirkungen des grünen Tees – zumeist Koffein-bedingt:

  • Schlafprobleme durch Schlaflosigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden.
  • Das Koffein kann das Kalzium im Körper reduzieren.
  • Erhöhte Herzfrequenz oder Herzklopfen, die durch das im weißen Tee enthaltene Koffein verursacht werden.

Abseits des Koffeins kann es auch zu Hautreizungen (ein starkes Jucken) kommen, wenn weißer Tee direkt auf die Haut aufgetragen wird.


Weißer Tee und seine Auswirkung auf die menschliche Gesundheit

Hauptverantwortlich für das Stigma des „gesunden weißen Tees“ sind die enthaltenen Polyphenole (sowie die dazugehörigen Flavonoide). Diese verhindern Reaktionen von freien Radikalen und gelten daher als zellschützend.

Ein tieferer Blick in die chemische Zusammensetzung zeigt, dass die größte phenolische Komponente der Tee-Blätter mit rund 30 Prozent Katechine sind – insbesondre das Catechin „EGCG“ stellt 50 bis 80 Prozent aller Catechine dar und trägt zu den positiven gesundheitlichen Effekten bei. Nicht jeder weißer Tee ist dabei gesund, denn die Anzahl sowie das Verhältnis der einzelnen chemischen Bestandteile ist abhängig von der Herstellung, der Lage sowie den Wachstumsbedingungen des weißen Tees.

🔬Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen:

  • Frisch gebrühte Teeblätter verfügt über die höchste Konzentration von Flavonoiden (541-692 µg/mL).
  • Sackerl-Tee (mit kleineren „broken tea leaves“) muss mit deutlich weniger Flavonoiden (90-100 µg/mL) auskommen.

Fazit & Ausblick

Einige Studien der vergangenen Jahre legen nahe, dass weißer Tee aufgrund seiner Antioxidantien gegen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Gehirns oder Diabetes sowie Krebs wirken und gegebenenfalls herkömmliche Behandlungsmethoden unterstützen kann. Jedoch sind die gesundheitlichen Aspekte aus wissenschaftlicher Sicht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht ganzheitlich erforscht.

Zum aktuellen Zeitpunkt werden insbesondere Korrelationen aufgezeigt, die bei gewissen Krankheitsbildern mögliche positive Aspekte aufzeigen. Eine Korrelation impliziert jedoch keine Kausalität – nur weil etwas naheliegt, muss dies nicht zwangsläufig ein Beweis für die Wirkung sein. Tatsächlich benötigt die Wissenschaft noch deutlich mehr Datenmaterial, um tatsächliche „Beweise“ darzulegen – das betrifft auch das Thema „Weißer Tee und abnehmen„.

Gerade in Hinblick darauf, was man auf diversen anderen Plattformen des Internets zum Thema „Weißer Tee und Gesundheit“ liest, könnte man meinen die Datenlage sei eindeutig und das Thema schon umfassend erforscht.

Ist es nicht. Siehe Quellen.


Häufige Fragen zum Thema „Weißer Tee und Gesundheit“

  • Warum ist weißer Tee besonders gesund?
    • Weißer Tee ist aufgrund seiner Polyphenole ein starkes Antioxidans, das das Auftreten von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, neurodegenerative Störungen oder auch bestimmte Krebsarten eindämmen kann.
  • Ist weißer Tee ungesund?
    • Weißer Tee kann aufgrund des enthaltenen Koffeins zu Nebenwirkungen führen – diese wären Schlaflosigkeit, Kalzium-Reduktion durch Koffein sowie Herzklopfen. Weißer Tee sollte in Maßen genossen werden.
  • Ist weißer Tee so gesund wie grüner Tee?
    • Weißer Tee enthält mehr Polyphenole als grüner Tee und damit mehr gesundheitsfördernde Bestandteile. Es ist jedoch nicht jeder weiße Tee gleich gesund – dies hängt von der Herstellung, der Lage sowie dem Catechin-Gehalt ab.
  • Welche Wirkung hat weißer Tee auf die Gesundheit?
    • Weißer Tee ist aufgrund den Polyphenolen sowie den darin enthaltenen Catechinen ein gesundes Genussmittel. Diese wirken positiv auf das Immunsystem und sind antioxidativ. Frisch gebrühter Tee enthält die höchste Konzentration von Polyphenolen.

Quellen

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Sun, L., Xu, H., Ye, J., & Gaikwad, N. W. (2019). Comparative effect of black, green, oolong, and white tea intake on weight gain and bile acid metabolism. Nutrition, 65, 208–215. https://doi.org/10.1016/j.nut.2019.02.006

Yurteri, E., Özcan, A., & Seyis, F. (2019). Effects of Organic Fertilizer and Drying Methods on Total Phenolic Content and Antioxidant Capacity of Organic White Tea (Camellia sinensis (L.) Kuntze). Turkish Journal of Agriculture – Food Science and Technology, 7(10), 1641–1647. https://doi.org/10.24925/turjaf.v7i10.1641-1647.2714

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