Inhaltsverzeichnis
- Bio Jade-Drache des Tee Handelskontor Bremen im Test
- Die Ästhetik – Beschaffenheit des Teeblattes
- Genuss mit allen Sinnen – der Geruch
- Des Gaumens Meinungs – Bio Jade-Drache Verkostung
- Für wen eignet sich der Bio Jade-Drache?
Bio Jade-Drache des Tee Handelskontor Bremen im Test
Das Tee Handelskontor Bremen* verspricht mit dem Bio Jade-Drache* einen fruchtig-nussigen Tee aus der Provinz Yunnan. Die Tee-Blätter des Bio Jade-Drachen* werden im Herstellungsprozess gerollt, wodurch kleine Tee-Schnecken entstehen – die sich im Laufe des Brühprozesses wieder entfalten und so ihren Geschmack an das Tee-Wasser weitergeben.
Die Nomenklatur der Tee-Sackerl könnte etwas verwirrend sein. So wird der hier vorliegende Bio Jade-Drache* nämlich sowohl aus „Grüner Tee“ etikettiert, als auch als „Weißer Tee“.
Preislich liegt der Bio Jade-Drache* bei 10,47EUR/50g und liegt damit noch im Einsteiger-Segment meiner Tee-Tests. In nachfolgender Tee-Verkostung möchte ich nun der Frage auf den Grund gehen, ob der Bio Jade-Drache* sein Geld auch tatsächlich wert ist.
Übrigens: Meinen Erfahrungsbericht zum deutschen Teefachgeschäft „Tee Handelskontor Bremen“ könnt ihr hier nachlesen. ☺
Die Ästhetik – Beschaffenheit des Teeblattes
Der Bio Jade-Drache* lässt sich meines Erachtens nach nicht eindeutig klassifizieren – einige Aspekte deuten auf eine Klassifikation als Grüntee, andere wiederum auf eine Klassifikation als Weißer Tee hin.
Einerseits stellen die feinen weißen Härchen ein typisches Charakteristikum des weißen Tees dar.
Andererseits gibt der Hersteller gibt*, dass die Tee-Blätter nach der Ernte kurz im Wok erhitzt wurden. Damit wäre das Tee-Blatt schon an der Grenze zum grünen Tee angesiedelt – denn die Herstellung des weißen Tees sieht lediglich eine Trocknung des unbehandelten Tee-Blattes vor.
Man erkennt außerdem gut, dass die Tee-Blätter im trockenen Zustand eingerollt sind und eine Art „Schnecken-Form“ darstellen. Laut ISO darf weißer Tee jedoch auch nicht gerollt werden.
So oder so: Im Laufe der Gong-Fu-Cha-Teezeremonie entfaltet sich der Bio Jade-Drache* zunehmend und lässt die feinen Tee-Blätter erkennen. Diesen Zustand erreichte er bei mir nach ungefähr 3-4 Aufgüssen.
Aus meiner Sicht ist der Bio Jade-Drache* daher eher als Grün-Tee zu klassifizieren.
Auf diesem Bild ist auch gut zu erkennen, dass die Tee-Blätter erneut keine Risse aufweisen, was auf eine manuelle Pflückung hinweist. Dies zieht sich bei allen (weißen) Tees des Tee Handelskontor Bremen* durch und spricht für die hohe Tee-Qualität im Einkauf.
Genuss mit allen Sinnen – der Geruch
Abseits der Ästhetik gibt es beim Bio Jade-Drache aus dem Hause Tee Handelskontor Bremen* noch einiges zu entdecken. Auf Geruchsebene begeben wir uns hier auf eine spannende Reise durch die Geschichte des Tee-Blattes. Noch vor der Zeremonie lässt sich im trockenen Zustand ein angenehm herber und (an Puh Erh erinnernder) erdiger Geruch wahrnehmen.
Erfahrungsgemäß entfaltet sich dieser Geruch jedoch unter Wärme- sowie Nässeeinwirkung – so auch hier. In der aufgewärmten und erhitzen Teekanne schlägt dieser Geruch um. Aus herb wird süßlich, aus erdig wird nussig. Der Geruch wirkte dabei äußerst intensiv – damit hatte ich ob des Preissegments nicht gerechnet.
Auch nach dem ersten Aufguss wandelte sich das Geruchsbild erneut – zwar blieb die deutlich wahrnehmbare Süße vorhanden, der nussige Beigeschmack wich jedoch einer leicht blumigen Note. Im entferntesten erinnerte mich diese Geruchskomposition an eine ausgereifte Dragonfruit, die ich während meiner Vietnam-Reise genießen durfte.
Kurzum: Der Bio Jade-Drache* bietet ein sehr spannendes Geruchsspektakel, das bei jedem Schritt der Tee-Zeremonie zu überraschen weiß.
Des Gaumens Meinungs – Bio Jade-Drache Verkostung
Die für weiße Tees benötigte Aufguss-Temperatur variiert je nach Qualität des Tee-Blattes. Generell gilt ja: Je hochwertiger das Blatt, desto niedriger darf die Temperatur sein. Für den hier getesteten Bio Jade-Drachen* verwendete ich eine Reihe von Temperaturen und erzielte meines Erachtens nach mit rund 80 Grad die besten Ergebnisse.
Eines hatte jeder Aufguss mit dem vorherigen gemein: Die Farbe des Gebräus war stets dezent gelb-weißlich-schimmernd und überaus dezent. Im ersten Moment erinnerte mich dies an diverse Silbernadel-Aufgüsse, wie beispielsweise beim TEABOX Silver Needle White Tea (zum Testbericht).
Die unauffällige und dezente Aufguss-Farbe wirkte sich jedoch auch auf den Geschmack aus, denn dieser fiel wesentlich milder aus – wenngleich der dezent nussige Unterton bestehen blieb. Weiters wurde der Bio Jade-Drache* ab einer Brühzeit von rund 40 Sekunden (nach Gong-Fu-Cha) zunehmend bitter.
Ich konnte dem hier getesteten weißen Tee aus dem Hause Tee Handelskontor Bremen* rund 3-4 Aufgüsse entlocken und empfehle euch eine maximale Brühzeit von rund 30-35 Sekunden.
Für wen eignet sich der Bio Jade-Drache?
Weißer- sowie Grüner-Tee per se ist ja grundsätzlich schon einmal weniger geschmacksintensiv als seine unmittelbare Verwandtschaft aus dem Schwarztee- sowie Oolong-Bereich. Ein milder Geschmack ist jedoch nicht gleichsam geschmackslos – wie der TEABOX Moonlight Spring White Tea (zum Testbericht) eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Dennoch: Der Bio Jade-Drache* aus dem Hause Tee Handelskontor Bremen* kann mich persönlich auf geschmacklicher Ebene nicht überzeugen. In diesem Preissegment ist durchaus mit Abstrichen zu rechnen – wem also ein intensiverer Geschmack wichtig ist, dem rate ich an dieser Stelle eher zum Bio Pai Mu Tan (zum Testbericht) aus demselben Hause – oder aber zum TEZEN Pai Mu Tan (zum Testbericht).
Liebhaber einer umfassenden Geruchskulisse kommen indes durchaus auf ihre Kosten – hier sehe ich auch eindeutig die Stärken des Bio Jade-Drachen*. Angefangen von einer trockenen Erdigkeit entwickelt sich der Tee hin zu einem süßlich anmutenden Tee-Blatt.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist meines Erachtens nach in Ordnung – der Bio Jade-Drache* versteht sich dadurch als Alltagstee für den Tee-Genuss zwischendurch.
Bio Jade-Drache | Tee Handelskontor Bremen
10,47€/50g
Pros
- Manuelle Pflückung
- Diverse Geruchsnuancen sorgen für ein spannendes Erlebnis
Cons
- Etwas schaler & fader Geschmack
- Auch bei kurzer Ziehzeit entwickeln sich schnell Bitteraromen