Tezen: Silbernadel-Tee – außen Hui, innen…?

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Inhaltsverzeichnis

• Silbernadel-Tee der Marke TEZEN im Geschmackstest – lohnt sich ein Kauf?
• Silbernadel Tee der Marke TEZEN
• Silbernadel-Tee Unboxing
• Die Geruchsaromen des TEZEN Silbernadel-Tees
• Die Farbe des Aufgusses
• Die versiegte Quelle des Berg-Baches
• Ursachenforschung – was lief schief?
• Weißer Tee Cold-Brewing: Die Rettung?
• Fazit: Für wen ist der TEZEN Silbernadel-Tee geeignet?

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Silbernadel-Tee der Marke TEZEN im Geschmackstest – lohnt sich ein Kauf?

Der Silbernadel-Tee der Marke TEZEN* verspricht authentische Tees aus traditionellen Teegärten. Man solle Teekultur (er-)leben und hochwertigen Tee genießen können. Die Marketing-Abteilung der Tee-Marke leistet soweit gute Arbeit. Doch hält der Silbernadel-Tee*, was er so vollmundig verspricht? Nachfolgender Test soll meine TEZEN* Tee-Erfahrungen offenbaren.

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Silbernadel Tee der Marke TEZEN

Widmen wir uns zunächst dem Produkt: Der Silbernadel-Tee der Marke TEZEN* wird einerseits ästhetisch ansprechend sowie vakuumiert verpackt, was dem Branchenstandard entspricht. Ob des gehobenen Kilogramm-Preises von 796,40 EUR (Stand: Dezember 2023 – Preis bezieht sich auf die 50g Verpackung auf Amazon) war dies auch nicht anders zu erwarten – TEZEN positioniert seinen Silbernadel-Tee als Premium-Ware, dementsprechend sind die Erwartungen hoch.

Um das Fazit vorwegzunehmen: Diesen Erwartungen wird er keineswegs gerecht – lasst mich euch erklären, warum dies so ist.

Silbernadel-Tee Unboxing

Zugegeben: Ich bin ein großer Fan des Unboxings. Ganz gleich ob es um technische Spielereien oder um die nächste Tee-Errungenschaft geht. Das Auspacken des Silbernadel-Tees bringt getrocknete und zarte Tee-Knospen zum Vorschein, die sich an den Fingerkuppen wie ein seidenes Tuch anfühlen.

Hie und da erblicken wir getrocknete Tee-Blätter – der Großteil des weißen Tees besteht jedoch aus Knospen, insofern gibt es hier keine Überraschungen.

Die Geruchsaromen des TEZEN Silbernadel-Tees

Die feinen Geruchsnuancen weißer Tees sind eine Schatzkiste für sich. Bereits zu Beginn einer Tee-Verkostung dient die Untersuchung des trockenen Tee-Blattes als kleine Bestandsaufnahme, um über die Qualität des Tees zu philosophieren. Hierfür erwärme ich die Teekanne mit heißem Wasser und lasse dann die trockenen Tee-Blätter ihre Gerüche entfalten.

Schon nach kurzer Zeit stießen mir leicht süßliche Geruchsnuancen entgegen, die sich erst durch die warme und feuchte Umgebung der Tee-Blätter entwickelten. Die noch trockenen Silbernadeln verströmten hingegen einen eher strohigeren Geruch.

Auffallend ist hier jedoch bereits, dass der TEZEN-Silbernadel-Tee* im Vergleich zu Konkurrenzprodukten deutlich geruchsärmer ist und auf dieser Ebene hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Die Farbe des Aufgusses

Der nächste wichtige Punkt einer Tee-Verkostung beinhaltet das Begutachten der Aufguss-Farbe. Weißen Tee bereite ich stets im Gong-Fu-Cha-Stil zu. Bedeutet: Der Tee wird rund vier bis fünf Mal übergossen, wobei jeder Aufguss zwischen 30-60 Sekunden zieht. Mit jedem Aufguss füge ich hier in etwa zehn Sekunden hinzu.

Der Silbernadel-Tee der Marke TEZEN* war jedoch ein etwas hartnäckigeres Biest, da ich den scheinbar doch nicht so zarten Poren schlicht keine Farbe entlocken konnte. Qualitativ hochwertiger weißer Tee sollte maximal mit 80-85 Grad aufgegossen werden, damit er keine Bitterstoffe entwickelt. Dem TEZEN-Tee konnten jedoch auch 100 Grad nichts anhaben – sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne.

Nach einer Tee-Brühzeit von rund zwei Minuten stiegen mir das erste Mal subtile Gerüche in die Nase – als ob sich Räucheraromen entwickelt hätten. Da weißer Tee jedoch in der Herstellung lediglich getrocknet, aber nicht geröstet wird, kann das meiner Erfahrung nach eigentlich nicht sein.

Dieses überaus kurze Gastspiel der Gerüche wurde übrigens lediglich von den Tee-Blättern verströmt – der aufgebrühte Tee selbst blieb farb- und geruchslos.

Die versiegte Quelle des Berg-Baches

Zum Zeitpunkt der eigentlichen Verkostung hatte ich kaum noch Hoffnungen in eine überraschende Geschmacksexplosion – und zumindest diese Erwartungen erfüllte der TEZEN Silbernadel-Tee* mit Bravour. Der farblose und fade Aufguss erinnerte eher an einen abgestandenen Bach, dessen Quelle schon lange versiegt ist. Doch warum überhaupt?

Ursachenforschung – was lief schief?

Silbernadel-Tees sind für ihren zarten und sanften Geschmack bekannt – doch dieses Exemplar der Marke TEZEN war schlicht geschmacksbefreit. Woran kann das liegen?

Weißer Tee offenbart nach etlichen Aufgüssen etliche Einblicke in den Herstellungsprozess. Hierbei ist mir aufgefallen, dass die Blätter im Zuge der Tee-Zeremonie einen braunen Stich bekommen hatten. Andererseits konnte ich auch etliche feine Einrisse in den Tee-Knospen entdecken.

Das kann grundsätzlich ein Hinweis darauf sein, dass dieser Tee maschinell gepflückt wurde. Hierbei entstehen sehr leicht Einrisse in den Knospen und Blättern des Tees, die wiederum die Oxidation vorantreiben. Der damit einhergehende Qualitätsverlust könnte meiner Ansicht nach verantwortlich für diesen Tee sein.

Oder ich habe schlicht eine schlechte Charge erwischt.

Weißer Tee Cold-Brewing: Die Rettung?

Ehrlich gesagt: Ich war enttäuscht. Enttäuscht ob des Premium-Tags und ob der nicht erfüllten Erwartungen – daher wollte ich mich auch nicht kampflos geschlagen geben und versuchte es auf die „Cold Brewing“-Methode.

Hierbei werden die Tee-Blätter auf besonders zarte Art und Weise über Nacht in kaltes Wasser eingelegt und so der Tee gebrüht. Diese Methode bringt selbst die leichtesten Geschmacks- und Geruchsnuancen aus den Tee-Blättern zum Vorschein. So auch hier.

Am nächsten Morgen schillerte der TEZEN-Silbernadel-Tee* in einem überraschend dunkelgelben Farbton und ich konnte sogar etliche markantere Gerüche wahrnehmen. Geschmacklich hat er mich dennoch nicht überzeugt – und von „süßlichem Honiggeschmack“, der seitens TEZEN plakatiert wurde, kann keine Rede sein.

Fazit: Für wen ist der TEZEN Silbernadel-Tee geeignet?

Kaufempfehlung kann ich für diesen Silbernadel-Tee keine aussprechen. Der TEZEN-Tee enttäuscht auf all jenen Ebenen – ganz Besonders auf den Ebenen, die uns als Tee-Liebhaber am wichtigsten sind: Geschmack und Geruch.

Da ich jedoch auch den Pai-Mu-Tan-Tee von TEZEN (Test) verkostet (und für gut befunden habe), würde ich zumindest die Marke an sich noch nicht ganz abschreiben. Dementsprechend sind meine TEZEN* Tee Erfahrungen durchaus gemischt.

Was man jedoch mit dem Silbernadel-Tee anfangen soll, weiß ich leider auch nicht so genau – selbst für meine Eistee-Rezepte sind die Pai-Mu-Tan– oder Shou-Mei-Tees besser geeignet.